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Gefährliche Schönheit

Die Lupine ist ein Neubürger in der Rhön. Eine Schönheit ohne Zweifel - aber auch eine große Bedrohung für die Pflanzenwelt der Hochlagen. Die Lupine stammt aus Nordamerika und wurde in Deutschland erst in den letzten Jahrzehnten eingebürgert.

Das Klima in den Hochlagen der Rhön sagt ihr zu, daher ist sie in der Hoch- und Kuppenrhön inzwischen weit verbreitet. Hier trägt sie mit ihren blauen bis blauvioletten Blüten zur Farbenpracht der Wiesen bei.

Aber leider ist sie auch ein Beispiel dafür, wie problematisch es sein kann, Pflanzen aus anderen Naturräumen einzubürgern. Die Lupine lebt in Symbiose mit so genannten Knöllchenbakterien. Die Knöllchenbakterien befinden sich in und an den Wurzeln der Lupine und haben die wunderbare Eigenschaft, den Stickstoff aus der Luft zu binden. Hierdurch wird die Lupine gut mit Stickstoff versorgt und kann auch auf sehr nährstoffarmen Böden gedeihen.

Die Folge ist, dass sich die Lupine stark ausbreitet und die typischen Pflanzen der Hoch- und Kuppenrhön verdrängt. Darüber hinaus düngt sie die Böden, was den Verdrängungseffekt noch verstärkt. So werden die typischen Pflanzen der mageren Goldhaferwiesen und Borstgrasrasen durch üppig wachsende Allerweltspflanzen verdrängt, denn die bunt blühenden Magerwiesen haben nur Bestand, wenn die Böden nährstoffarm bleiben.